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Lexikon der Psychopneumologie – D wie Dyadisches Coping

  • On 20. Januar 2018
  • In Allgemein, Lexikon Psychopneumologie
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Angehörige („Kümmerer“) sind von der chronischen Erkrankung eines Familienmitgliedes unmittelbar und dauerhaft mitbetroffen. Lange Zeit wurden Angehörige eher als störend für das Behandlungsgeschehen empfunden. Inzwischen interessieren sich Forscher und Behandler zunehmend für die gemeinsame Krankheitsbewältigung von Paaren (= Dyadisches Coping).

 

Was bedeutet Dyadisches Coping?

Dyadisches Coping (engl. dyadic = paarbezogen, coping = Bewältigung) ergänzt die individuelle Streß- bzw. Krankheitsbewältigung (siehe C wie Coping). Dyadisches Coping beschreibt den gemeinsamen Bewältigungsprozeß und umfaßt ein sehr komplexes Zusammenspiel.

Im engeren Sinne beschreibt Dyadisches Coping den Prozeß, bei dem die verbalen und nonverbalen Streßsignale des einen Partners durch Reaktionen des anderen beantwortet werden.

Streß, der beide Partner gleichzeitig betrifft, wird als „Wir-Streß“ bezeichnet. In diesem Sinne spricht man aufgrund der gemeinschaftlichen Belastungen für Patienten und familiäres Umfeld durch eine chronische Krankheit von einer „Wir-Erkrankung“.

Welche Formen von DC gibt es?

Bodenmann G und Dinkel A unterteilen zunächst in positives und negatives Dyadisches Coping (DC).

Positives Dyadisches Coping umfaßt:

  • Gemeinsames DC
    • Die Bewältigung ist gekennzeichnet durch gemeinsame Handlungen beider Partner
  • Supportives DC
    • Unterstützung durch einen Partner ohne komplette Abnahme der gesamten Bewältigungsarbeit
  • Delegiertes DC
    • Komplettes Abtreten von Bewältigungsarbeit an einen Partner, z. B. bei aktueller oder genereller Überforderung

Negatives Dyadisches Coping umfaßt:

  • Ambivalentes DC
    • Unterstützung wird von einem der Partner als unnötig oder belastend erlebt
  • Hostiles DC
    • Direkte, offensichtlich feindselige Reaktionen auf Streßsignale oder Bewältigungsbemühungen des Partners
  • Floskelhaftes DC
    • Routinemäßige, oberflächliche Unterstützung ohne innere Beteiligung an den Bewältigungsbemühungen

Beispiele für positives und negatives Dyadisches Coping bei chronischen Lungenerkrankungen

Positives DC bei COPD:

  • Gemeinsames DC
    • „Die letzte Exazerbation haben mein Partner und ich gemeinsam durchgestanden.“
  • Supportives DC
    • „Wenn ich beim Treppensteigen schlechter Luft bekomme, erinnert mich mein Partner an die Lippenbremse.“
  •  Delegiertes DC
    • „Wenn ich mich morgens zu kraftlos fühle, deckt mein Partner den Frühstückstisch.“

Negatives DC bei COPD:

  • Ambivalentes DC
    • „Mein Partner ermuntert mich zwar immer wieder zum Spazierengehen, aber dann ärgert er sich über meine vielen „Atem-Pausen“ unterwegs.“
  • Hostiles DC
    • „Hättest Du nicht so viel geraucht, müßte ich Dich jetzt nicht so oft zum Arzt begleiten.“
  • Floskelhaftes DC
    • „Ich mach´ das schon, laß mal, wird schon werden …“

Wie unterstützt die Psychopneumologie konkret das Dyadische Coping?

Für die Psychopneumologie ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, Patienten und ihre Angehörigen zu unterstützen. Dabei bewährt sich folgendes Vorgehen:

  • Die Beziehungsqualität zwischen Patient und „Kümmerer“ in der psychopneumologischen Anamnese routinemäßig erfassen. (Leitfrage: „Wie geht Ihr Partner üblicherweise mit der Krankheitssituation XYZ um?“)
  • Den Fokus auf positive Paarinteraktionen lenken.
  • Partnerschaftsinterne und –externe Belastungen durch die Krankheit ergründen.
  • Den Partner in die Vermittlung von Krankheitsmodellen und in die Psychoedukation einbeziehen.
  • Den Partner für die Therapiemotivation gewinnen.
  • Den Partner als Unterstützung für das individuelle Coping des Patienten (Adaption, Akkomodation) und für die Adhärenz bei chronischer Erkrankung ermutigen.

Inzwischen gibt es manualisierte paarbasierte Interventionen zur Förderung des Dyadischen Copings, vor allem bei chronischen Krebserkrankungen, z. B. Zimmermann T, Seite an Seite (5 Sitzungen und 1 Auffrisch-Sitzung) oder Geuenich K, Krebs gemeinsam bewältigen (5-Schritte-Programm)

Studien zum Dyadischen Coping bei chronischen Lungenerkrankungen legen nahe, daß auch COPD, Asthma- oder Lungenfibrose-Patienten und ihre Partner von intensiveren paarbezogenen Interventionen profitieren könnten.

 

Mit herzlichen Grüßen von Monika Tempel [Sauerstoff und Sinn] www.monikatempel.de

TAGS: Adhärenz Angehörige COPD Coping Dyadisches Coping Psychopneumologie

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