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Corona eröffnet Perspektiven! – Ein Zwischenruf zum Thema „Lunge, Psyche, Resilienz“

  • On 19. Januar 2021
  • In Allgemein, Praxis Psychopneumologie
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In meinem Blog-Beitrag vom 11. Dezember 2020 habe ich berichtet, wie sich die Psychopneumologie im Windschatten der Corona-Krise in Expertenkreisen entwickelt. Gestern erreichte mich eine Presseanfrage, die hoffen läßt, daß die Psychopneumologie im Windschatten der Corona-Krise nicht nur für Experten, sondern auch für das breite Publikum neue Perspektiven eröffnet.

Eine Chance für die Psychopneumologie

Journalisten verstehen sich – wie gute Ärzte – auf Pulsdiagnostik. Während Ärzte das Handgelenk abtasten und den Pulsschlag nach Stärke und Rhythmus beurteilen, tasten Journalisten den „Puls der Zeit“ ab und deuten ihn für ihre Themensuche.

Der „Puls der Corona-Zeit“ hat die heimischen Journalisten offensichtlich auf die Idee gebracht, eine Artikel-Serie zum Thema „Resilienz“ zu planen. Und dabei sind sie auf die Bedeutung der Resilienz für die Psychopneumologie gestoßen. Bingo!

Ich nehme die Presseanfrage zum Anlaß für einen Blog-Einschub zum Thema „Resilienz“ in der fortlaufenden Beitrags-Serie „Perspektiven für die Psychopneumologie“. Dabei greife ich auf meine Vortragsunterlagen zurück und auf meine Artikelentwürfe, die teilweise bereits an anderer Stelle publiziert wurden. Am Ende dieses Blog-Beitrages finden Sie die Links zu den entsprechenden Veröffentlichungen.

Gerade in Corona-Zeiten wichtig: Wissen, was gesund hält!

Eigentlich ist es ganz einfach: Forscher weisen in Langzeitstudien nach, daß bereits fünf gesunde Gewohnheiten (Healthy Habits) uns mehr Lebensjahre bescheren:

  1. eine gesunde Ernährung
  2. regelmäßiger Sport
  3. ein gesundes Körpergewicht
  4. nicht zu viel Alkohol
  5. Verzicht auf Nikotin

(Li, Y., Pan, A., Wang, D. D., Liu, X., Dhana, K., Franco, O. H., … & Hu, F. B. (2018). Impact of healthy lifestyle factors on life expectancies in the US population. Circulation, 138(4), 345-355.)

Warum setzen so wenige Menschen dieses Gesundheitswissen um?

Pfarrer Kneipp (der „Wasserdoktor“, dessen Geburtstag sich 2021 zum 200sten Mal jährt) antwortet: «… Erst als man den Zustand ihrer Seele kannte und da Ordnung hineinbrachte, ging es mit den körperlichen Leiden auch besser. Sie bekamen mehr Ruhe und Zufriedenheit, kurz, sie fühlten sich besser.»

Heute klingt das so: Der Weg vom Gesundheitswissen zum Gesundheitshandeln verlangt eine psychomentale Basis: Resilienz (= psychische Widerstandskraft).

Welche Konzepte der Resilienz gibt es?

Resilienz lag bereits seit Mitte der 1950er Jahre „in der Luft“. Ich stelle kurz die wichtigsten Wegbereiter vor.

Viktor Frankl und die Logotherapie

Viktor Frankl (Neurologe und Psychiater, 1905 – 1997) fand durch die eigenen KZ-Erfahrungen eine existentielle Bestätigung für seine Erkenntnis: Der Sinn ist die grundlegende Motivation.

Die drei Wege zum Sinn sind:

  1. Kreativ sein – Ich erschaffe etwas.
  2. Empfänglich sein – Ich erlebe etwas.
  3. Bereit sein – Ich ertrage etwas.

Aaron Antonovsky und die Salutogenese

Aaron Antonovsky (Medizinsoziologe, 1923 – 1994) entdeckte bei der Untersuchung von Holocaust-Überlebenden: Das Kohärenzempfinden ist die beste „Schwimmhilfe“ im Fluß des Lebens zwischen den Ufern von Gesundheit und Krankheit.

Die drei „Rettungsringe“ des Kohärenzempfindens sind:

  1. Verstehbarkeit – Ich verstehe, was geschieht.
  2. Handhabbarkeit – Ich kann es handhaben.
  3. Sinnhaftigkeit – Ich weiß, wozu.

Emmy Werner und die Resilienz

Emmy Werner (Entwicklungspsychologin, 1929 – 2017) entdeckte im Rahmen der Langzeit-Untersuchung von Kindern zwischen Geburt und 40. Lebensjahr auf der Insel Kauai: Die psychische Widerstandskraft (= Resilienz) entwickelt sich aus dem Zusammenspiel von angeborenen Eigenschaften und erworbenen Fähigkeiten.

Resilienz: Ein Begriff wird erwachsen

Der Resilienz-Begriff hat eine Entwicklung durchlaufen, die sich grob anhand von drei Schlagworten skizzieren läßt.

  1. Resilienz als Persönlichkeitsmerkmal
  2. Resilienz als Endprodukt
  3. Resilienz als Prozeß

In den Anfängen der Resilienz-Forschung wurde beispielsweise die angeborene Biegsamkeit eines Schilfrohres als Metapher für die psychische Widerstandskraft gewählt. Pech für alle „Nicht-Schilfrohre“!

Später wurde die Resilienz als Endprodukt einer Anpassung beschrieben – zum Beispiel als Rüstung gegen die Widrigkeiten des Lebens. Was aber, wenn bei der Problemlösung die Rüstung eher hinderlich ist?

Heute gilt häufig der sturmerprobte Baum im Wind als Metapher für die Resilienz. Er verdeutlicht den Prozeß aus Resistenz (Widerstand), Regeneration (Erholung) und Rekonfiguration (Anpassung), den resiliente Menschen immer wieder durchlaufen.

Der komplexe Prozeß kommt auch in der derzeit üblichen Definition von psychologischer Resilienz zum Ausdruck: Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlaß für Entwicklungen zu nutzen.

Resilienz heute: das Risiko/Schutz-Faktoren-Modell

Dieses Modell geht davon aus, daß Streß das Gleichgewicht zwischen Risiko- und Schutzfaktoren der Person stört.

Risikofaktoren:

  • hemmen Entwicklung
  • erhöhen Risiko
  • begünstigen Krankheit

Schutzfaktoren:

  • begünstigen positive Entwicklung
  • verringern Risiko
  • verhindern oder mildern Krankheit

In einem Anpassungsprozeß setzt der Betroffene seine Ressourcen (neurobiologisch, psychisch, sozial, spirituell) ein, um das gestörte Gleichgewicht wiederherzustellen. Eine gelungene Anpassung führt zu Stabilisierung – eine Fehlanpassung zu (psychischer oder körperlicher) Störung.

Resilienz-Trainings versuchen, die Waagschale der Schutzfaktoren möglichst vielfältig zu bestücken. Dazu nutzen sie beispielsweise das Konzept der „7 Schlüssel“.

Die „7 Schlüssel“ der Resilienz-Förderung sind:

  1. Akzeptanz (besser: Bereitschaft)
  2. Nüchterner Optimismus
  3. Selbstwirksamkeitserwartung
  4. Netzwerk-Orientierung
  5. Lösungs-Orientierung
  6. Eigenverantwortung
  7. Zukunfts-Orientierung

Als „Erkenntnisse“ bzw. Selbstbekräftigungen (im Inneren Dialog) klingen die „7 Schlüssel“ der Resilienz-Förderung wie folgt:

  1. So ist es also. Es gefällt mir nicht – aber es ist so!
  2. Schluß mit dem Gejammer. Es ist schwer – trotzdem!
  3. Irgendwie werde ich es schaffen!
  4. Was ich nicht alleine schaffe, schaffe ich mit anderen!
  5. Was genau wird mir helfen, dieses Problem zu lösen?
  6. Ich entscheide mich – mit allen Konsequenzen.
  7. Die Richtung stimmt. Da geht es jetzt lang!

Was Experten raten: „Road to Resilience“

Für den Weg vom „Wissen, was gesund hält“ zum „Tun, was gesund hält“ gibt es gut erforschte Empfehlungen. So stellt beispielsweise die APA (American Psychological Association) an ihrer „Straße zur Resilienz“ folgende Wegweiser auf:

  • Bemühe Dich um soziale Beziehungen.
  • Betrachte Krisen als überwindbare Probleme.
  • Akzeptiere, daß Veränderung Teil des Lebens ist.
  • Strebe danach, Deine Ziele zu erreichen.
  • Entschließe Dich zum Handeln.
  • Fördere ein positives Selbstbild.
  • Betrachte Situationen nüchtern.
  • Behalte eine positive Erwartungshaltung bei.
  • Sorge für Dich selbst.

Resilienz konkret: Dreh Deinen „Corona-Film“!

Wem diese ausführlichen Hinweise zu theoretisch sind, der kann jetzt „Resilienz-Stärkung“ ganz praktisch ausprobieren.

Die folgenden Ausführungen stammen aus einem Artikel, den ich für das „Alpha1-Journal“ der Patienten-Organisation Alpha1-Deutschland geschrieben habe. Da die Hinweise nicht nur für Alpha1-Patienten und ihre Angehörigen hilfreich sein können, bitte ich alle interessierten Blog-Besucher, die Einzelheiten zu den Regieanweisungen im „Alpha1-Journal“ (Ausgabe 1-2020) nachzulesen (für Mitglieder kostenlos per Post, für Nicht-Mitglieder nach einiger Zeit kostenlos als Download – Link am Ende des Blog-Beitrages).

Und so beginnt der Artikel: Die allgegenwärtige Gefahr durch das unbekannte Virus ruft Streß hervor – und bei Streß konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die Gefahr. Hält die Gefahr länger an, kann sich eine sogenannte Problemtrance entwickeln. Denn unser Gehirn neigt dazu, Situationen schlimmer auszumalen, als sie in Wirklichkeit sind: Unser Kopf-Kino spult automatisch einen Horror-Film ab.

Wie gut, daß es nicht nur Horror-Filme gibt

Bei Filmen gibt es nicht nur ein Genre. Das Gegenstück zum Horror-Film ist die Schnulze mit Happy End: „Versöhnung – inniger Kuß – Schwenk zur aufgehenden Sonne – Klappe“. So einfach können wir es uns in Pandemie-Zeiten jedoch nicht machen.

Magisches Denken („Es wird schon wieder…“) und uneingeschränkter Optimismus („Uns wird es nicht erwischen!“) sind nicht angemessen angesichts einer realen Gefahr.

Pessimismus und Weltuntergangs-Lähmung allerdings auch nicht.

Gefordert ist Widerstandsfähigkeit, Resilienz. Diese psychische Widerstandskraft liefert die Regie-Anweisungen für ein realistisch optimistisches Szenario.

In der Filmbranche entspricht dieses realistisch optimistische Skript am ehesten der fiktionalen Kategorie „Coming of age“ (= Entwicklungs-Geschichte) oder der „Best practice“-Dokumentation (= Erfolgsrezept-Dokumentation).

Vielleicht merkst Du jetzt bereits, wie der Hase läuft: Indem Du auf dem Regie-Sessel Deines „Corona“-Films Platz nimmst, gewinnst Du Handlungsfähigkeit zurück. Du verläßt den Emotions-Bereich der lähmenden Angststarre und begibst Dich in den Emotions-Bereich der produktiven Anspannung.

Als Regisseur kannst Du die Regie-Anweisungen der Resilienz nutzen. Ganz gleich, ob Du Dich für eine Entwicklungs-Geschichte oder für eine Erfolgsrezept-Dokumentation entscheidest, Du nutzt bei diesem Vorgehen Deine Fähigkeit, in der aktuellen Situation etwas Positives zu sehen.

  • Regie-Anweisung 1: Fokus wahrnehmen und ggf. neu einstellen
  • Regie-Anweisung 2: Vom Makro zum Weitwinkel wechseln
  • Regie-Anweisung 3: Das Feedback-Tagebuch einsetzen
  • Regie-Anweisung 4: Das Wetter am Set akzeptieren
  • Regie-Anweisung 5: Die Zauberfrage stellen
  • Regie-Anweisung 6: Deine Helden-Geschichte erzählen
  • Regie-Anweisung 7: Einen packenden Film-Titel finden

Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und dann gilt: Film ab – läuft…

Resilienz für Sprint und Marathon

Inzwischen ist es allen klar: Es gibt durch die Corona-Pandemie

  • akute Belastungssituationen (z. B. durch eine eigene Infektion, durch Quarantänemaßnahmen, durch die Erkrankung von Nahestehenden)
  • chronische Belastungssituationen (z. B. durch langdauernde Notwendigkeit von Hygiene- und Schutzmaßnahmen, eingeschränkte Bewegungsfreiheit)

Für die akuten Belastungssituationen benötigen Sie vor allem „Sprint-Resilienz“ (Flexibilität, Emotionssteuerung, Impulskontrolle, Selbstwirksamkeitsüberzeugung).

Für die chronischen Belastungssituationen brauchen Sie außerdem die „Marathon-Resilienz“ (Akzeptanz, realistischen Optimismus, Ursachenzuschreibung, Zielorientierung).

Es gibt also – nicht nur in Corona-Zeiten – jede Menge harten Trainings-Bedarf zu dem (locker-flockigen) Resilienz-Spruch: „Hinfallen – aufstehen – Krönchen richten – weitergehen!“

Packen wir es an!

Update 20.1.2021: Heute ist der Artikel erschienen. Einen kleinen Vorgeschmack liefert der (frei zugängliche) Teaser…

https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-stadt-nachrichten/raus-aus-dem-corona-horrorfilm-21179-art1973527.html

Hilfreiche Links zum Thema Resilienz und Psychopneumologie:

Wie (nicht nur) Lungen-Patienten in Corona-Zeiten die Nase vorne behalten: W.U.P.P.-C.O.V.I.D. (Teil 1)
Wie (nicht nur) Lungen-Patienten in Corona-Zeiten die Nase vorne behalten: W.U.P.P.-C.O.V.I.D. (Teil 2)

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.alpha1-deutschland.org zu laden.

Inhalt laden

https://www.leichter-atmen.de/kopfsache/resilienz-ein-zungenbrecher-macht-karriere

https://www.leichter-atmen.de/kopfsache/resilienz-training-fuer-die-corona-pandemie

Bonus-Material

Hier noch drei geprüfte Link-Empfehlungen für interessierte „Corona“-Film-Regisseure:

https://lir-mainz.de/corona-uebersicht

https://cope-corona.de/home

https://www.online-therapy.ch/paarlifestudie/index.php

TAGS: Alpha1-Antitrypsin-Mangel Coping COVID-19 Psychopneumologie Resilienz Salutogenese

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